Kunststoff: Unendliche Möglichkeiten

Seit Jahrhunderten suchen Zahnärzte und -techniker auf der ganzen Welt nach dem perfekten Dentalwerkstoff.

Mittlerweile kennen wir zahlreiche Materialien, die hervorragende Eigenschaften besitzen. Den optimalen Werkstoff, der alle von der Zahnmedizin geforderten Charakteristika in sich vereint, suchen wir bis heute.

Viele Hoffnungen ruhen auf den Dentalkunststoffen. Doch es ist noch ein weiter Weg.

 

Woraus bestehen Dentalkunststoffe?

Die meisten heute verwendeten Kunststoffe bestehen aus PMMA – auch bekannt als Acrylglas. Es wird in Form eines flüssigen oder pastösen Monomers (MMA) geliefert, in Form gebracht und dann per Polymerisation ausgehärtet.

Gerade in den letzten Jahren finden aber auch andere Kunststoffe wie Polyetheretherketon (kurz PEEK) immer breitere Verwendung.

 

Welche Eigenschaften besitzen dentale Kunststoffe?

PMMA ist ein harter, weithin biokompatibler Werkstoff, der von durchscheinend bis zahnfarbig erhältlich ist. Er lässt sich relativ leicht gießen und weiterverarbeiten.

PMMA nutzt die natürliche Zahnsubstanz nicht ab, dafür ist es aber auch deutlich kurzlebiger als Komposite oder Keramik. Außerdem ist es längst nicht so farbstabil und plaqueabweisend.

Ein weiterer Nachteil von PMMA liegt in seiner Entstehung – der Polymerisation. Während der Polymerisation schrumpft das Material teilweise enorm. Dies stellt große Anforderungen an das Geschick und die Erfahrung des Zahnarztes bzw. von uns Zahntechnikern. Wirklich passgenauer Zahnersatz lässt sich mit PMMA nur sehr schwer herstellen.

Auch aus medizinischer Sicht ist PMMA nicht vollkommen unbedenklich. Zwar gilt PMMA selbst als biokompatibel und antiallergen. Die monomeren Grundstoffe des Materials sind teilweise jedoch giftig. Diese Stoffe werden im Zuge der Polymerisation in harmlose Stoffe umgewandelt. Leider polymerisiert nie das gesamte Material.

Dies kann bei sensiblen Patienten zu Schleimhautreizungen und anderen unerwünschten Nebenwirkungen führen. Es sollte deshalb immer auf eine möglichst vollständige Polymerisation geachtet werden.

Über PEEK gibt es bisher keine einschlägigen Langzeitstudien. Das Material wird jedoch schon lange erfolgreich als Biomaterial in der chirurgischen Medizin eingesetzt.

Es ist so beständig wie Metall, so flexibel wie Kunststoff und so biokompatibel wie Keramik. PEEK ist korrosionsbeständiger als Gold, hält hohen Temperaturen stand und löst sich nur in hochprozentiger Säure auf. Die für viele Werkstoffe aggressive Mundflora kann PEEK deshalb nichts anhaben.

Leider wird PEEK den heute immer wichtigeren ästhetischen Ansprüchen nicht gerecht. Es ist nicht durchscheinend und muss im Frontzahnbereich deshalb mit  Kompositen verblendet werden.

 

Konkrete Anwendungsbeispiele und weitere Informationen zu unterschiedlichen Zahnersatzversorgungen finden Sie auf unseren Themenseiten in der Kategorie Was wir fertigen