Digitale Abformung:
Abdrücke ohne Würgereiz

Abformungen mit dem Abformlöffel gehören für viele Patienten zu den unangenehmsten Erfahrungen beim Zahnarztbesuch. Dank moderner Scantechnologie gibt es mittlerweile jedoch eine angenehmere Alternative: die digitale Abformung.

Auch Zahnarzt und Labor profitieren von zahlreichen Vorteilen der neuen Technologie. Wir sehen in der digitalen Abformung daher eine sinnvolle Ergänzung zur konventionellen Methode und bieten alle Möglichkeiten und Schnittstellen zur Einbindung digitaler Abformungen in den Fertigungsprozess unseres Zahnersatzes.

 

Geht es nicht ohne Abformung?

Die Abformung der Mundsituation ist die Basis für jede zahntechnische Behandlung. Das Gebiss ist eine komplexe Funktionseinheit, die perfekt aufeinander abgestimmt sein muss, um richtig zu funktionieren.

Bei funkenerodiertem Zahnersatz arbeiten wir mit Genauigkeitstoleranzen im unteren Mikrometerbereich – das entspricht ungefähr der Größe eines roten Blutkörperchens. Und das müssen wir auch.

Kaum ein anderes Organ ist so sensibel wie unsere Lippen und die Zungenspitze. Auch unsere Zähne selbst nehmen Fremdkörper ab einer Größe von 10 Mikrometern wahr.

Zahnersatz muss sich also perfekt in die Mundsituation einfügen, sonst drohen nach der Behandlung Störungen der Kaufunktion, des Mundgefühls, starke Abnutzung der Zähne und in einigen Fällen sogar Rückenprobleme und Kopfschmerzen aufgrund von Verschiebungen im kraniomandibulären System (dem Kiefer).

Nur eine präzise Abformung der Mundsituation ermöglicht die perfekte Fertigung und Einpassung des Zahnersatzes. Zum Leidwesen vieler Patienten mit ausgeprägtem Würgereiz ist die moderne Zahntechnik ohne Abformung deshalb undenkbar.

Doch es gibt mittlerweile angenehme und präzise Alternativen zur mechanischen Abformung.

 

Vorteile der digitalen Abformung

Noch heute werden zur Abformung der Mundsituation in der Regel Silikon, Alginat und Polyäther verwendet. Dabei kommt es durch falsche Handhabung und das Trocknungsverhalten der Abformmaterialien immer wieder zu Problemen in der Fertigung des Zahnersatzes. Es erfordert einiges Geschick und große Erfahrung aller Beteiligten, um ein optimales Abformergebnis zu erzielen.

Das Material darf nicht zu flüssig und nicht zu fest angemischt werden, es darf nicht zu früh und nicht zu spät aus dem Mund genommen werden, der Zahnfleischrand muss mit erfasst werden, die Abformung muss für den Transport sicher verpackt werden und bei der Weiterverarbeitung im Zahnlabor darf nichts schief gehen.

Jeder Fehler bedeutet, dass die Abformung komplett wiederholt werden muss. Das kostet Zeit, Geld und ist für viele Patienten äußerst unangenehm.

Nahezu alle diese Fehlerquellen werden durch die digitale Abformung umgangen.

• Der Scanner erfasst die Mundsituation nahezu berührungslos.

Das digitale Modell wird elektronisch verschickt – es entstehen keinerlei Wartezeiten.

Fehlerhafte Sektoren können einzeln wiederholt und im digitalen Modell ersetzt werden.

Die Ergebnisse der Abformung können sofort überprüft und mit dem Patienten besprochen werden.

Auch der Zahnfleischrand wird problemlos erfasst.

Keine Schrumpfung durch die Trocknung des Abformmaterials.

Kein Abformlöffel, kein Abformmaterial, das in den Rachen läuft.

Optimierte Arbeitsabläufe ermöglichen Zahnersatz in nur einer Sitzung.

 

Digitale Abformung – So funktioniert sie.

Der Grundstein für die digitale Abformung wurde bereits in den 1980er Jahren gelegt. Fortschritte in der Scannertechnologie und die Einführung computergesteuerter Fräsverfahren in der Zahntechnik ermöglichten es damals bereits, die konventionell abgeformten Kiefermodelle im Zahnlabor einzuscannen und weiterzuverarbeiten. Anfangs waren die Einsatzmöglichkeiten jedoch noch sehr beschränkt.

2009 kamen dann die ersten Intraoralscanner auf den Markt. Sie erlaubten es, die Mundsituation direkt digital zu erfassen. Nun war endlich ein lückenloser, digitaler Arbeitsablauf möglich.

Zur Abformung fährt der Zahnarzt in einem vorgegebenen Muster mit einem Scanner über die Zahnreihen. Im angeschlossenen Computer werden die so erfassten Daten zu einem Gesamtmodell zusammengerechnet. Je nach System des Scanners handelt es sich um Einzelbilder oder Videodaten.

Ist das Modell einmal erfasst, kann es vom Zahnarzt, dem Labor und den Zahntechnikern auf verschiedene Weisen genutzt werden.

Das Modell dient der Abstimmung zwischen Patient, Zahnarzt, Labor und Zahntechnikern. Verschiedene Behandlungsmethoden können am Modell simuliert werden, um die spätere Passgenauigkeit zu überprüfen, und es stellt die Basis für die weitere Fertigung passgenauen Zahnersatzes.

 

Hierzu verwenden wir die Daten der digitalen Abformung:

• Fertigung eines Meistermodells auf Basis der digitalen Abformdaten

Computergesteuertes Fräsen von Zahnersatz, zum Beispiel aus Zirkonoxid

3-D-Druck von Zahnersatz

Fertigung von Präzisionsbohrschablonen für Implantate

Direkte Fertigung von Implantatabutments

Fertigung von Inlays, Kronen, Brücken und Veneers in nur einer Sitzung

Der mögliche Funktionsumfang hängt zum Einen von dem verwendeten Scansystem ab und zum Anderen von der maschinellen Ausstattung des verarbeitenden Zahnlabors.

 

Welche Möglichkeiten zur Verarbeitung digitaler Scans bietet das Rübeling Dental-Labor?

Für eigene Abformungen arbeiten wir mit dem 3shape-System, das einige Vorteile bietet. Zum Beispiel erlaubt es puderloses Scannen und die direkte Erfassung der Zahnfarbe während des Scanvorgangs.

Prinzipiell verarbeiten wir jedoch Daten von allen offenen Scansystemen. Auch das Einscannen von konventionellen Abformungen zur weiteren digitalen Bearbeitung ist kein Problem.

Wir bieten Zahnärzten und Patienten also alle Möglichkeiten zur Verarbeitung digitaler Abformdaten. Für genaue und schnelle Ergebnisse, mehr Komfort und größere Zufriedenheit.